Philosophische Streitgespräche, wissenschaftliche Kontroversen, die für gesellschaftspolitische Debatten sorgen und einladen, beim lauten Denken live dabei zu s...
Science Arena Kontroverse: Islam?Islamismus? Wo ist die Grenze?
Nach jedem islamistischen Terroranschlag wird von neuem diskutiert, wo die Grenze zwischen dem Islam und dem Islamismus verläuft. Genau deshalb brauchen wir Begriffserklärungen.Der Historiker Heiko Heinisch vom wissenschaftlichen Beirat der "Dokumentationsstelle politischer Islam" meint, dass der Islamismus in den vergangenen 50 Jahren zum islamischen Mainstream, sowohl in mehrheitlich islamischen Ländern als auch in Europa geworden ist:"Islamismus bedeutet allerdings nicht in erster Linie Militanz und Dschihadismus. Die maßgeblichsten islamistischen Organisationen arbeiten weitgehend gewaltfrei an einer Transformation von Gesellschaften."Und der Soziologe und Integrationsspezialist Kenan Güngör vom wissenschaftlichen Beirat des Beratungs- und Forschungsbüros "think.difference" sagt dazu:"Der Islamismus nährt sich aus dem Widerspruch zwischen Herrschaftsanspruch und gleichzeitiger Demütigung."Eigenproduktion des ORF, Ö1-Science Arena vom 16.12.2024
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Science Arena: Leben wir in einem neuen Biedermeier?
Wie im 19. Jahrhundert suchen immer mehr Menschen Halt im Rückzug ins Private. In eine Sphäre, die sie hoffen, vollends beherrschen zu können, in einer Zeit des gefühlten Kontrollverlusts den äußeren Umständen gegenüber. Studien und Umfragen zeigen: gerade Jugendliche sehnen sich wieder nach Bewährtem: Eigenheim, Familie, Attraktivität.Gehegt und gepflegt wird diese Attitüde auch von diversen digitalen Angeboten. Dort wird man in der eigenen Blase geliked und wenn man will auch in separaten Spaces gesafed. Fragt man automatisierte maschinelle Rechenmodelle - fesch angepinselt auch "Künstliche Intelligenz" genannt - nach der eigenen Person, so erntet man rein Positives. Damit kann sich nicht nur das humane Wesen im eigenen Lichte sonnen - ebenso die Technik wird liebgehabt und damit auch weiterverwendet. Daphne Hruby findet mit Expert/-innen und Jugendlichen teils verbüffende Perspektiven. Eigenproduktion des ORF, ausgetrahlt am 9.12. 2024 in Ö1.
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52:11
Manipulation! Gaslighting und der Werther-Effekt
"Gaslighting" ist eine Form von psychischer Gewalt, bei dem die Opfer so durch Lügen und gezielte Einschüchterung manipuliert werden, dass sie anfangen, an ihrem eigenen Verstand zu zweifeln und bisweilen dem Wahnsinn verfallen; und der "Werther-Effekt" bezeichnet eine Häufung von Suiziden nach Publikationen, die als Anleitung zum Selbstmord verstanden werden können.Die Ärztin, Psychotherapeutin und Buchautorin Martina Leibovici-Mühlberger und die Dichterin Sophie Reyer spüren bei Martin Haidinger aus ihren Blickwinkeln diesen beiden Begriffen nach. Daraus entsteht ein durchaus beunruhigendes Panorama unserer Gesellschaft.Eine Eigenproduktion des ORF, ausgestrahlt am 2.12.2024 in der Science Arena auf Ö1.
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Wie viel Bändigung braucht der Markt? Sven Hartberger vs.Heike Lehner
Kontroversen der Wissenschaft von der Buch WienWieviel Bändigung braucht der Markt?Die "soziale Marktwirtschaft" ist das Modell, dem die österreichische Ökonomie seit Jahrzehnten folgt - eng eingewoben in das Netz der Sozialpartnerschaft. Sie setzt jene Standards, die Arbeitskämpfe bisher auf ein Minimum reduziert haben. Trotzdem wird in der Öffentlichkeit die (Um-)Verteilung von Vermögen und die gerechte Entlohnung für geleistete Arbeit heftig diskutiert. Wieviel Bändigung braucht der Markt?"Der Markt braucht keine Bändigung, er braucht Ziele."meint dazu der Jurist, Dramaturg und Buchautor (u.a. "Minotaurus", 2019) Sven Hartberger, Sprecher der "Gemeinwohl-Ökonomie".Auch die freie Ökonomin Heike Lehner, Spezialistin für Geldpolitik und Umweltökonomie hat ihr Problem mit der Bändigung:"Noch mehr Regulierungen bändigen den Markt nicht, sie machen ihn wilder."Eine Diskussion von der "Buch Wien",Moderation Martin Haidinger. ORF-Eigenproduktion, Science Arena 25.11.2024
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Zurück in die Zukunft, Wien vor 1900 : Das Design und der Umbruch der Zeit
Die erste Turboglobalisierung der 1870er Jahre hat nicht nur einen Umbau der Gesellschaft mit sich gebracht. Neue bürgerliche Schichten wollten ihren Alltag neu gestaltet sehen. Und die erhaltenden Kräfte, die vom Gestern träumten, trafen im Bereich des Kunstgewerbes auf neue Formen und Ideen, die den Alltag mit Design durchdringen und aufladen wollten. Nicht zuletzt die Wiener Kunstgewerbeschule wird zu einem Zentrum für den Aufbruch in eine neue Zeit, in der sich Kunst und Alltagsanwendung neu begegnen sollten.Bei Katharina Gruber und Oliver Rathkolb diskutieren die MAK-Expertin Kathrin Pokorny-Nagel und der Kunsthistoriker Johannes Wieninger. Eine Eigenproduktion des ORF, ausgestrahlt am 18.11.2024 in der Science Arena auf Ö1.
Philosophische Streitgespräche, wissenschaftliche Kontroversen, die für gesellschaftspolitische Debatten sorgen und einladen, beim lauten Denken live dabei zu sein, wenn Positionen formuliert und vermeintlich Feststehendes durcheinandergewirbelt wird - ein Labor für diskursive Experimente.