In der Podcast-Reihe „Endstation U2 – Da, wo Stadt beginnt“ tauchen wir gemeinsam mit dem Journalisten und Autor Wojciech Czaja in die vielfältige Welt der Stad...
8# Warum ist euer Job der beste der Welt, Gerhard Schuster und Robert Grüneis?
aspern Die Seestadt Wiens feiert zehn Jahre Entwicklung. In dieser Podcastfolge zieht Wojciech Czaja mit Gerhard Schuster und Robert Grüneis, den Vorständen der Wien 3420 Aspern Development AG, Bilanz und spricht über Erfolge und Herausforderungen eines Projekts, das sich kontinuierlich wandelt."Es gibt in Österreich kein vergleichbar großes Stadtentwicklungsprojekt", sagt Gerhard Schuster und verweist gleichzeitig auf die vielfältigen Funktionen, die in der Seestadt entstehen: "Nicht nur das Wohnen oder eine Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeit, sondern vor allem eben Forschung, Bildung und Nahversorgung." Diese Kombination, die eine Stadt erst lebendig macht, ist auch die besondere Herausforderung des Jobs: Unterschiedliche Ansprüche erfüllen und dabei die Lebensqualität hoch zu halten - "das ist die Challenge, die wir zu bewältigen haben", so Robert Grüneis.Als neues regionales Zentrum in der Donaustadt zählt die Seestadt mittlerweile nicht nur 12.000 Einwohner*innen, sondern bietet auch etwa 5.000 Arbeitsplätze - eine Zahl, die in den nächsten Jahren noch stark wachsen und durch Ausbildungsplätze ergänzt werden soll. "Dafür braucht es die entsprechende Infrastruktur", betont Robert Grüneis und verweist auf eine funktionierende Anbindung für den Individualverkehr - zusätzlich zum hervorragenden Öffi-Angebot.Kürzlich präsentierten die Vorstände eine umfassende Evalulierung, kurz "EVA", in der (sich) das Projekt internationale Standards setzt und diese auch regelmäßig kontrolliert. Dass sich die Seestadt als lernende Entwicklung sieht, stellt sie auch in der Praxis unter Beweis - so wurden und werden einige öffentliche Räume der ersten Entwicklungsetappen umgestaltet, intensiver begrünt und so an die Klimaveränderungen angepasst. In den neueren Quartieren kommt nun flächendeckend das Schwammstadt-Prinzip zum Einsatz: In der Seestadt entwickelt, wurde das innovative Regenwassermanagement auch bereits "exportiert" und leistet in der Seestadt und anderswo einen wesentlichen Beitrag zu einem besseren Stadtklima. Der Podcast bietet spannende Einblicke in das "Making of" der Seestadt – erfahren Sie, welche Erfolge die "Macher*innen" in 10 Jahren Seestadt verbuchen konnten, und welche Sackgassen sie mitunter auf diesem Weg auch beschritten haben.
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42:27
7# Wie bringt man die Wirtschaft in die lebenswerteste Stadt der Welt, Gerhard Hirczi?
Wojciech Czaja spricht in dieser Podcast-Folge mit Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien, über die Entwicklung Wiens - von der ältesten Stadt Österreichs in den 80er Jahren - hin zum internationalen Wirtschaftsstandort mit Top-Lebensqualität. Der Gewerbehof Seestadt ist Treffpunkt für die Aufnahme dieser Podcast-Folge - passender könnte die Location nicht gewählt sein, denn hier zeigt die Seestadt ihre Business-Qualitäten. "Die Trennung der Aktivitäten voneinander kann nicht die Lösung sein", sagt Hirczi über das Bestreben der Wirtschaftsagentur Wien die Produktion zurück in die Stadt zu holen. Die Herausforderung, Wohnen und Produktion in einer Immobilie zu vereinen, sei im Gewerbehof geglückt: "In der Etage -1 spielt sich die ganze Logistik ab. Drei Meter über dem LKW ist der Kinderspielplatz. Da spielen die Kinder mit den Plastik-LKWs. Und drei Meter weiter unten ist der echte LKW und keiner weiß vom anderen."Die Wahrnehmung der Seestadt als Wirtschaftsstandort habe von Leuchtturm-Unternehmen - wie dem Technologie-Riesen Hoerbiger oder Biotech-Konzern Takeda - in den letzten Jahren sehr profitiert, sagt Hirczi. Aber auch kleinere Unternehmen und Start-ups im Gewerbehof oder dem Technologiezentrum zeigen, dass hier keine "Pyjama-Stadt" entsteht. Auch international haben sich der Wirtschaftsstandort Wien und die Seestadt einen Ruf gemacht. Kaum eine ausländische Delegation lässt die Seestadt bei ihrem Besuch aus. Wien ist nicht nur in Sachen Lebensqualität weltweiter Spitzenreiter, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsstandort in Europa. Mit einer Arbeitsproduktivität, die 42 % über dem EU-Durchschnitt liegt, und hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung und einer günstigen Lage positioniert sich Wien an der Spitze innovativer Städte. Das "Gesamtpaket" mache es aus, meint Hirczi: „Es gibt kaum eine Stadt auf der Welt, wo alles so klappt, wie hier in Wien".Hören Sie im Podcast, welche Bilanz Gerhard Hirczi über die Entwicklung der Seestadt bis heute zieht und wie seine ganz persönliche Bucketlist für die Zukunft aussieht.
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37:08
6# Wie viele Tripadvisor-Punkte geben Sie der Seestadt, Daniela Kolesa?
In dieser Podcast-Folge trifft Wojciech Czaja Tourismus-Expertin Daniela Kolesa im Dormero Hotel im HoHo Wien – Zimmer 2101. Sie verrät neben aktuellen Trends im Tourismus auch, warum sie Wien-Touristen einen Besuch in der Seestadt empfiehlt.„Es ist quirlig, es ist lebendig, es sind Schulen hier, Kinder, Menschen, die leben, die wohnen, die arbeiten. Es sind viele Firmen, die sich hier ansiedeln. Es ist das Naherholungsgebiet gleich ums Eck. Es ist der See mitten im Kern.“ Für Daniela Kolesa ist die Seestadt „definitiv ein Place-to-be“. Wien Tourismus hat die Seestadt kürzlich als „Heartbeat Street“ ausgewiesen – gemeinsam mit anderen „pulsigen, inspirierenden“ Grätzln wie dem Spittelberg und dem Servitenviertel. Vor allem für Wiederkehrer sind diese Ziele interessant: „Wenn man eine Stadt schon mal gut kennt, dann will man eintauchen.“ Nach der Corona-Pandemie ortet die Expertin einen Trend zum „Revenge Travel“, aber auch die Nachhaltigkeit spiele eine immer größere Rolle: „Menschen wollen erleben, Menschen wollen in den Austausch gehen.“ Sie spricht über Transformative Travel und Regenerative Tourism, bei dem Reisende nicht nur Erlebnisse suchen, sondern auch der besuchten Stadt etwas zurückgeben möchten. Auch international gibt es einige Entwicklungsgebiete, die zum Place-to-be für Touristen avanciert sind. Neben der HafenCity Hamburg mit der Elbphilharmonie als Wahrzeichen, nennt sie auch die Highline in New York als Beispiele. Warum die Endstation Seestadt für sie einzigartig ist und welches Lokal sie in der Seestadt empfiehlt, erfahren Sie im Podcast! Wir bedanken uns beim Dormero Hotel im HoHo Wien in der Seestadt für die Unterstützung! Daniela Kolesa ist Director Destination Management bei WienTourismus und verantwortet die Destinationsstrategie der Stadt Wien sowie die Unternehmensstrategie des WienTourismus. Zudem leitet sie die Abteilung Destinationsmanagement und pflegt internationale Netzwerke. Sie verfügt über langjährige Erfahrung als Management- und Organisationsberaterin sowie in der Telekommunikationsbranche im Bereich HR-Management. Ihre Ausbildungen umfassen Führung, Strategie, Change-Management, Tourismus und Coaching. Sie studierte BWL an der WU Wien und der LSE London und absolvierte ein Exekutivprogramm an der Business University Rotterdam.
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22:27
5# Wie viele Bäume braucht die Stadt, Anna Detzlhofer?
Im Gespräch mit Wojciech Czaja gibt die Wiener Landschaftsplanerin Anna Detzlhofer persönliche Einblicke in ihre Projekte in der Seestadt und anderswo.Der Faktor Zeit spielt in der Landschaftsplanung – anders als in der Architektur – eine wesentliche Rolle, denn bis Grünanlagen ihre volle Wirkung entfalten können, dauert es oft mehrere Jahre. So auch in der Seestadt: Der perfekte Zeitpunkt die Sonnenallee zu fotografieren, liege noch „fünf bis sieben Jahre“ in der Zukunft, meint die Expertin. Um Bäumen das Rüstzeug für gutes Wachstum zu geben, verweist Anna Detzlhofer auf das Konzept der Schwammstadt: Ein spezieller Untergrund aus grob- und feinkörnigem Material hilft dem Boden, das Wasser zu speichern und bei Hitzeperioden wieder abzugeben. „Bezüglich Schwammstadt ist die Seestadt (...) sehr innovativ. Man hat früh begonnen, damit zu experimentieren.“ Potential und Handlungsbedarf in Sachen Grünräume sieht Detzlhofer vor allem in Gewerbegebieten, etwa durch Dach- und Fassadenbegrünungen, verweist aber gleichzeitig auch auf die Herausforderungen. Diese sind nicht nur technischer Natur. Damit die Menschen ein Projekt annehmen, brauche es auch eine intensive kommunikative Begleitung. Wie eine grüne Stadt für Anna Detzlhofer riecht, und welche Rolle das Wasser für sie spielt, erfahren Sie im Podcast! Wir bedanken uns bei andys.cc, dem Coworking Space im HoHo Wien, für die Unterstützung!Anna Detzlhofer ist seit 1993 selbständige Landschaftsplanerin in Wien. Nach ihrem Studium an der Universität für Bodenkultur in Wien arbeitete sie in Landschaftsplanungsbüros in der Schweiz und Berlin sowie als Assistentin am Institut für Landschaftsgestaltung der BOKU. Von 2003 bis 2013 lehrte sie an der TU Graz. 2012 gründete sie gemeinsam mit Sabine Dessovic die Ziviltechnikergesellschaft 'DnD Landschaftsplanung ZT KG'. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in Landschaftsarchitektur, urbanen Freiräumen und Beteiligungsprozessen. Sie ist in zahlreichen Jurien und diversen Gremien tätig. Ein bedeutendes Projekt ist die Begrünung des Wiener Museumsquartiers bis 2026.
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35:43
4# Wie misst man das Wohnglück der Menschen, Cornelia Dlabaja und Elisabeth Oberzaucher?
Diese Podcastfolge beleuchtet die Stadtentwicklung aus menschlicher Perspektive – was braucht es für einen funktionierenden Stadtteil? Wie entsteht eine lebendige Nachbarschaft?Im Yella Yella! Nachbar_innentreff treffen Soziologin Cornelia Dlabaja, Evolutionsbiologin Elisabeth Oberzaucher und Wojciech Czaja aufeinander. „Die Architektur ist nicht unique aus meiner Sicht (...). Das, was unique ist, sind halt die Leute, die den Stadtteil machen“, sagt Dlabaja über die Seestadt und die Seestädter*innen. Starke Konzepte wie die Baugruppen und der Unternehmergeist kleiner Betriebe und Geschäfte, die diesen neuen Möglichkeitsraum gestalten, machen den Unterschied. Als Beispiel nennt sie die Buchhandlung Seeseiten. Wie wichtig es ist, Initiativen zu fördern und zu unterstützen, um Nachbarschaft entstehen zu lassen, betont auch Elisabeth Oberzaucher: „Wenn ein Ding mal rollt - das in Bewegung zu halten ist einfach. Aber die Initialbewegung ein bisschen zu unterstützen, ist natürlich ganz, ganz wichtig, damit diese Initiativen auch Leben bekommen.“ In diesem Zusammenhang erwähnt sie die Arbeit des Stadtteilmanagements in der Seestadt.Stadt ist immer auch Konflikt und kontinuierliche Veränderung. Dlabaja betont, dass Standardkonflikte im Sozialraum überall üblich sind – sei es zwischen Hundebesitzern, Familien, Regelbefolgern und Regelbeugern. „Das ist halt wienerisch. (…) Die Seestadt ist ein Teil von Wien.“ Insgesamt ist es die Mischung aus Top-Down-Planung und Bottom-Up-Initiativen, die die Seestadt zu einem lebendigen, sich ständig wandelnden Teil von Wien machen.Warum die Wohnzufriedenheit in der Seestadt hoch ist und was sie mit der fiktiven Stadt „Seahaven“ aus der Truman Show gemein hat, hören Sie im Podcast! Wir bedanken uns beim Yella Yella Nachbar_innentreff für die Gastfreundschaft!Cornelia Dlabaja hat seit 2023 die Stiftungsprofessur für nachhaltige Stadt- und Tourismusentwicklung an der FH Wien der WKW inne. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit Stadt- und Tourismusforschung und Ungleichheitsforschung. Zuvor war sie als Forscherin an der ÖAW, an der Universität Wien (2012-2022) und an der TU Wien (2010-2012) tätig. 2021 erhielt sie für ihre Dissertation über die Seestadt zu Städtischen Aushandlungen in Imaginationen, Praktiken und (An)Ordnungen den Theodor Körner Preis. 2011 gründete sie mit Kolleg*innen die Sektion soziale Ungleichheit der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, deren Sprecherin sie ist.Elisabeth Oberzaucher studierte Zoologie in Wien und Würzburg und promovierte in Anthropologie mit Fokus auf menschliches Verhalten. Ihre Forschung umfasst Mensch-Umwelt-Interaktionen, nonverbale Kommunikation sowie Partnerwahl und Attraktivität. Sie war 2016-17 Professorin für Gleichstellung in Ulm, lehrt an der Universität Wien, leitet das Forschungsinstitut Urban Human, ist Vizepräsidentin der International Society for Human Ethology und Mitglied der Science Busters. Ihr Buch "Homo urbanus" wurde 2018 als Wissenschaftsbuch des Jahres nominiert. Seit 2019 ist sie Mitglied des aspern Beirats.
In der Podcast-Reihe „Endstation U2 – Da, wo Stadt beginnt“ tauchen wir gemeinsam mit dem Journalisten und Autor Wojciech Czaja in die vielfältige Welt der Stadtentwicklung ein. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln – von der Landschaftsplanerin über den Städteplaner bis hin zur Soziologin, dem Klimaforscher, der Tourismus-Expertin – erleben wir die Stadtwerdung in all ihren Facetten und ihrer Komplexität. Dabei bietet der Podcast ein unterhaltsames Hörvergnügen. Persönliche Geschichten, Erlebnisse samt amüsanten Hoppalas und Learnings aus internationalen Projekten bereichern die Gespräche. Besonders der Blick auf Wien und die Seestadt zeigt, wie innovative Stadtentwicklung vor unserer Haustür stattfindet. Diese Mischung macht den Podcast zu einem spannenden Hörerlebnis sowohl für Fachleute als auch für interessierte Laien. Die Serie bietet tiefgehende Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen. Sie inspiriert auch dazu, die eigene Umgebung mit neuen Augen zu sehen. „Endstation U2 – Da, wo Stadt beginnt“ wendet sich an alle, die sich für die Zukunft unserer Städte interessieren und verstehen möchten, wie aus Ideen lebendige Räume werden. Der Moderator: Wojciech CzajaWojciech Czaja, geboren 1978 in Polen, studierte Architektur an der TU Wien und arbeitet als Journalist, Buchautor und Moderator – u.a. für Der Standard. Seine Themenschwerpunkte sind Architektur und Stadtkultur. Er ist Dozent an der Kunstuniversität Linz sowie an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Buchpublikationen: Hektopolis (2018), Almost (2020), Frauen Bauen Stadt (2021), mittendrin und rundherum (2022) und Wien Museum Neu (2023).